9. Februar 2019

Die totale Mondfinsternis 2019 – Zeitraffer

Es ist 02:30 Uhr. Der dichte Nebel zieht langsam durch die Leineauen unterhalb meines Standortes. Der Rammelsberg, einer Anhöhe bei Betheln (Hildesheim) dient als Fotospot für ein Spektakel der seltenen Art am nächtlichen Himmel. Es ist schon kurios, daß ich mir das hier antue. Also freiwillig die ganze Nacht bei eisigen Temperaturen rumstehen nur um ein paar Fotos von der Mondfinsternis zu schießen. Zwei Gründe motivierten mich aber dieses Ereignis in Gänze einzufangen und den Aufwand auf mich zu nehmen. Zum einen will ich die verpatzten Aufnahmen von der Finsternis aus 2018 ausbügeln, andererseits bietet sich dieses Schauspiel ja auch erst wieder im Jahr 2028. Auch hatte ich mich gut vorbereitet, vor allem auf die winterlichen Witterungsverhältnisse.

Dann kann es ja losgehen dachte ich mir und blickte einmal ringsherum und auf den Hauptdarsteller. Der Aufbau des Equipments war dann Routine: Stativ, Nachführung, Kamera mit Teleobjektiv, einem Fernauslöser und ganz wichtig für eine stundenlange Durchsicht, die Heizmanschette für die Frontlinse. Zu meinem Erstaunen hatten sich mittlerweile weitere Zaungäste eingefunden, um dem Ereignis beizuwohnen. Also war ich nicht der einzige Verrückte zu dieser Zeit. Nach dem Aufbau und den Einstellungen klickte die Kamera stolze 2705 mal innerhalb von 4 Stunden und 13 Minuten. Halt bis zu dem Moment wo der Erdtrabant im morgendlichen Dunst am Horizont verschwand. Kamera OFF,  es war geschafft! Erleichtert stellte ich fest, dass die Technik einen guten Job gemacht hat und das bei anfänglichen -9 C. Während der Nacht sammelte sich schon ordentlich Raureif auf allen Oberflächen an. Das passte gut zur übrigen Landschaft. Schnell noch ein paar Aufnahmen von der Umgebung im Sonnenaufgang gemacht und ab dafür. Am Ende der Tour war es bereits 09:30 Uhr. Gute Nacht!

Aus der siebenstündigen Fototour in der ich etwas mehr als 4 Stunden belichtet hatte blieben nur ganze 90 Sekunden Zeitrafferfilm übrig. Was für ein Aufwand denkt ihr bestimmt. Vor der Fertigstellung des Videos hatte ich auch noch knapp 12 Stunden in die Bearbeitung der Einzelbilder gesteckt. Ihr seht also, ganz schön verrückt dieses Hobby. Alles in allem war das Projekt eine runde Sache und ich kann euch heute meinen Mofi-Zeitrafferfilm präsentieren.

Bis zur nächsten sternenklaren Nacht!
CS Ralf

Dieses ist der letzte von drei Beiträgen zur Mondfinsternis 2019. Die ersten beiden Teile findest du hier: (Teil 1, Teil 2)

Musiktitel von Dag Reinbott , www.terrasound.de

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