13. April 2020

Whirlpoolgalaxie und Herkuleshaufen

Erste Fotos mit dem Spiegelteleskop

„Whirlpoolgalaxie und Herkuleshaufen“

Womit beginne ich? Nun ja, der Himmel im März hält einige schöne Deepskyobjekte bereit. Ein Blick in meine kürzlich erstellte „to do Liste“ gab Auskunft was geht. M51 kein Problem! M13 steht noch recht tief im Lichtkegel der nahen Stadt Hildesheim. Aber ich hatte Zeit, viel Zeit, Urlaub! Es sollten auch Objekte sein die hell genug sind um erst mal mit einer kurzen Gesamtbelichtungszeit zu beginnen. Schon die ersten übertragenen Bilder sahen auf dem Tablet recht vielversprechend aus und ich lies die Kamera bis zum Schluss durchlaufen. Am nächsten Tag machte ich noch einige Korrekturbilder mit deren Hilfe die Qualität der Langzeitbelichtungen etwas besser wird. Ich war gespannt auf das Endergebnis, gerade auch weil ich ein neues Programm zum verrechnen der Bilder auf dem PC hatte. Aber seht selbst.

„Abtauchen ins Unendliche“

Und, warum das alles? Sternenhimmel erleben heißt für mich nicht nur ein Bild fotografisch festhalten um dieses dann anzuschauen. Genau so spannend ist das visuelle abtauchen ins Unendliche, zumindest so weit das Auge oder Fernglas reicht. Deshalb ist zur Zeit eine Nutzung des Teleskops „Remote“, also ferngesteuert aus der warmen Stube heraus undenkbar. Vielleicht im Alter 😉  Sicherlich kann man sich mal aufwärmen oder 1-2 Stunden hinlegen. Dann muss ich aber auch schon wieder raus um Technik und Bilder zu checken. Einige sprechen von viel Arbeit für ein paar Bilder. Nein, keine Spur, Arbeit sieht anders aus. Zeitlicher Aufwand ist es, manchmal auch sehr viel davon. Der Weg zum finalen Bild ist aber auch Spaß und ganz viel Genugtuung. Und das gilt für alle meine Foto- und Filmprojekte. Wer selbst vom Astrovirus infiziert ist, wird mich verstehen.

Whirlpoolgalaxie
Whirlpoolgalaxie M51, 800 mm, f/4, ISO 800, 36 x 360 sek

Diese schöne Galaxie im Sternbild Jagdhunde habe ich zusammen mit dem Herkuleshaufen in einer kalten Märznacht aufgenommen.

„Objekte fotografisch einfangen“

Wo sind wir eigentlich und was können wir sehen? Die allermeisten Objekte wie Sterne, Sternenhaufen, Nebelgebiete usw. die wir mit dem bloßen Auge bzw. einem Fernglas oder sogar mit einem Teleskop sehen können, sind in unserer heimischen Milchstraße zu Hause. Wir schauen aus einem Seitenarm unserer Spiralgalaxie auf die nahen Objekte um uns herum oder Richtung des galaktischen Zentrums.
In der unmittelbaren Nachbarschaft unserer Milchstraße also in der lokalen Gruppe sind u. a. die bekannten Magellanschen Wolken, die Andromeda- und Dreiecksgalaxie sowie weitere zahlreiche Begleit- und Zwerggalaxien zu finden. Auch hier können einige Objekte an einem dunklen Standort noch mit dem bloßen Auge gefunden werden. Noch weiter draußen gibt es dann nur noch Galaxien, einzeln, in Gruppen, in Haufen und in Superhaufen.

Das sind schon gewaltige Dimensionen die einen dann unter dem offenen Sternenhimmel ziemlich klein werden lassen. Einen winzigen Teil diese Objekte fotografisch einzufangen, das ist mein Ziel für die nächsten Jahre. Mit der neuen fotografischen Ausrüstung ist der Anfang für die Umsetzung schon mal gemacht. Mit diesen beiden Aufnahmen einer Spiralgalaxie und eines Kugelsternhaufens starte in neue Bereiche meiner Astrofotografie. Ihr dürft mich gerne dabei begleiten 🙂

Herkuleshaufen M13, 800 mm, f/4 ISO 400, 30 x 240 sek.

Der Herkules Kugelsternhaufen befindet sich im gleichnamigen Sternbild Herkules. Wer genau hinschaut, entdeckt oben rechts noch die Galaxie NGC 6207.

Newton-Spiegelteleskop mit 800 mm Brennweite u. 200 mm Öffnung auf einer parallaktischen Montierung

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