13. November 2022

Galaxien und Galaxienhaufen

Unfassbar weit weg aber dennoch erreichbar

„Galaxien und Galaxienhaufen Herbst 2021 bis Frühjahr 2022“

Wie weit kann man mit Hilfe der Fotografie ins Weltall schauen?
Das war zu Beginn meines Astrohobbys eine der interessantesten Fragen! Nun mit diesen Bildern kann ich schon mal sagen: weiter als gedacht. Zumindest mit den Mitteln die mir zur Zeit zu Verfügung stehen. Aber ich denke, hier ist noch lange nicht Schluss.

Galaxien treten immer in Gruppen, Haufen oder Superhaufen auf. Somit sind sie recht gut zu fotografieren, egal ob sie zur lokalen Gruppe in der wir uns befinden oder 6 Milliarden Lichtjahre (Lj.) entfernt sind. 6 Mrd. Lj., was für eine gewaltige Entfernung. Und doch reicht ein handelsübliches Teleskop aus um Galaxienhaufen in dieser Entfernung sichtbar zu machen. In diesem Blogbeitrag soll es heute um Aufnahmen solcher Konstellationen gehen. Die meisten Aufnahmen wurden mit einem 8 Zoll Newton von Lacerta gemacht. Kamera ist eine gekühlte ASI2600 MC Pro.

„Galaxienhaufen Abell 370“

6 Mrd. Lichtjahre, was für eine Entfernung. Und doch reicht ein handelsübliches Teleskop aus um Galaxienhaufen in dieser Entfernung sichtbar zu machen. Der Galaxienhaufen in der Bildmitte (grüner Kreis) erscheint hier leicht rötlich.

800 mm, f/4, Gain 0, 37 x 300 Sek.

„Perseus Galaxienhaufen – Abell 426“

Der Perseus-Haufen ist 240 Mio. Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt. Das trotz dieser großen Entfernung und der relativ kurzen Belichtungszeit schon so viele Details von winzigen Galaxien sichtbar werden hat mich doch etwas überrascht. Ganz besonders freue ich mich, dass mit dieser Aufnahme bei der Zentralgalaxie NGC1275 schon blaue und leichte rote Filamente zum Vorscheinen kommen.Wie unschwer zu erkennen findet man in diesem Bild nicht nur eine große Anzahl an Galaxien sondern auch unendlich viele Sterne. Das macht die Suche nach den kleinen Galaxien nicht gerade Einfach. Die hohe Sternendichte hat damit zu tun, dass wir in diesem Abschnitt des Himmels erst durch einen Arm unserer eigene Milchstraße schauen müssen.
800 mm, f/4, Gain 0, 90 x 300 sek.

„Zentrale Galaxie NGC 1275“

800 mm, f/4, Gain 0, 90 x 300 sek

„Stephans Quintett und NGC 7331“

Diverse Galaxiengruppen und Hintergrundgalaxien bestimmen diese Aufnahme die durch ihre unterschiedlichen Farben und Formen auffallen.

800 mm, f/4, Gain 0, 187 x 300 Sek.

„Galaxie NGC 4725“

NGC 4725 und die kleinere NGC 4712 in einem Testprojekt. Um die Brennweite meines Teleskops zu vergrößern wurde hier eine sogenannte Barlowlinse verwendet.

1200 mm, f/6, Gain 0, 128 x 300 Sek.

„Coma Galaxienhaufen – Abell 1656“

Hauptsächlich gelbe Linsengalaxien, vermutlich bis zu 1000 Stück bestimmen diesen Haufen. Darüber hinaus fällt auf, dass in diesem Bereich kaum Sterne im Bild sind und den Blick auf das Ensemble erleichtern. In diesem Bereich  unserer Milchstraße schauen wir fast parallel zur galaktischen Achse ins Weltall. Also freie Sicht. Auch für diese Aufnahme kam eine Barlowlinse zur Brennweitenverlängerung zum Einsatz.

1200 mm, f/6, Gain 0, 69 x 300 Sek.

„Galaxie NGC 1055 und M 77“

Ein Gemeinschaftsprojekt mit zwei Teleskopen. Die unterschiedlichen Brennweiten unserer Teleskope scheinen beim stapeln der Bilder kein Problem darzustellen. Danke für deine Daten Robin! Aufnahme mit Newton 200/800 und Newton 250/1200. Kamera 2 x Asi2600mcPro.

800 -1200 mm, f/4-5, Gain 0, 58 x 300 Sek.

„Leo Galaxienhaufen – Abell 1367“

Viele kleine feine Galaxien sind in diesem weiten Feld zu erkennen. Spiralen-, Balken- und Ellipsen findet man genauso wie auffällig geformte Galaxien in Hakenform.

800 mm, f/4, Gain 0, 72 x 300 Sek.

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